Eislingen
     Unterwegs mit dem Fahrradanhänger "Ballu64"
     Mit dem "Ballu64" hat das Eislinger Unternehmen Boerboom einen kugelrunden, knallgelben
     Fahrradanhänger entwickelt, der viele Blicke auf sich zieht.
     Noch ist jedes ausgelieferte Modell ein Unikat.
     Autor: CONSTANTIN FETZER | 16.01.2013
      
      
     Foto: Constantin Fetzer
     
     Der kugelrunde, knallgelbe Smiley hat sein breitestes Grinsen ausgepackt. Dieses wohl
     ganz besondere Motiv kennen viele Eislinger bereits, denn wenn Sonja Boerboom vom
     gleichnamigen Kunststofftechnikunternehmen mit ihrem Fahrrad samt Anhänger einkaufen
     fährt, ist "Ballu64" ein echter Blickfang. Den besonderen Fahrradanhänger hat
     Uwe Boerboom für seine Frau gebaut. "Wenn ich damit in der Stadt unterwegs bin brauche
     ich für meinen Einkauf doppelt so lange, weil jeder wissen will, was das für ein
     Anhänger ist", berichtet Sonja Boerboom.
     
     Sonst ist die Firma aus Eislingen eher damit beschäftigt, GFK-Teile für die Prototypen- und
     Vorserienproduktion diverser Fahrzeughersteller zu bauen. Auch Blenden für Maschinen gehören
     zu den täglichen Aufgaben im Betrieb. "Einzelteile oder Serien mit wenig Stückzahlen machen
     wir normalerweise", erklärt Uwe Boerboom. Auch der "Ballu64" ist längst noch kein Serienprodukt.
     Beim Radaktionstag sei die Familie damit zwar besonders ausgefallen und es gab schon etwas
     Nachfrage - aber eben noch nicht in großer Dimension.
     
     Jeder der Anhänger wird individuell gebaut und kann so auch ganz nach Kundenwunsch gefärbt oder
     angemalt werden. "Er ist ideal als Werbeanhänger", erklärt Boerboom. Einige Unternehmen haben
     bereits großes Interesse - auch der Göppinger Fahrradkurier hat einen Anhänger im Einsatz.
     "Es passt gut eine Getränkekiste und ein paar Kleinigkeiten hinein", erklärt Uwe Boerboom. Das
     sei zum Beispiel ideal, wenn man im Sommer zu einer Grill-Fahrradtour im Filstal unterwegs ist.
     Der Anhänger ist im leeren Zustand rund 10 Kilo schwer - was vergleichsweise wenig ist.
     
     "Wir haben glasfaserverstärkten Kunststoff genommen, weil der im Vergleich zu Carbon zwar
     etwas schwerer ist, aber dafür bezahlbar", berichtet Uwe Boerboom. Der Hänger hat ein
     Aluminium-Untergestell und ein Tiefdeichselsystem mit einer sogenannten E-Kupplung, einer
     Art Schnellverschluss. Das Gehäuse ist wasserdicht und ist so für den Alltag bestens gerüstet.
     "Wir haben aber gemerkt, dass der Anhänger weniger für die Privatleute interessant ist, die doch
     eher das Auto für den Einkauf und ihre Besorgungen nutzen, sondern als Werbeanhänger für
     Unternehmen", sagt Boerboom. In diesen Markt will das Eislinger Unternehmen nun einsteigen
     auch wenn weiterhin die klassische Kunststofftechnik, der Kleinserienbau und Lärmschutzelemente
     den Fokus des Betriebs darstellt.
     
     Glasfaserverstärkter Kunststoff
     
Glasfaserverstärkte Kunststoffe sind ein kostengünstiger und dennoch sehr hochwertiger
     Faser-Kunststoff-Verbund. Er wird häufig bei handgestalteten Produkten eingesetzt. In der Regel
     werden Positivformen hergestellt, in das die einzelnen Gewebestoffe mit einem speziellen Harz
     eingestrichen werden. Durch eine chemische Reaktion erhärtete der Kunststoff.
     
     Der Werkstoff ist zwar nicht so leicht wie Carbon, jedoch auch wesentlich kostengünstiger in der Herstellung.
     
Uwe Boerboom aus Eislingen hat immer wieder interessante Ideen, was man aus diesem Material herstellen kann.
     
    
    